Poetry used during the workshops - emotion in lyrics

Für mich soll's rote Rosen regnen

Mit sechzehn sagte ich still, ich will,
will groß sein, will siegen, will froh sein, nie lügen,
mit sechzehn sagte ich still, ich will,
will alles, oder nichts.

Für mich, soll's rote Rosen regnen,
mir sollten sämtliche Wunder begegnen.
Die Welt sollte sich umgestalten,
und ihre Sorgen für sich behalten.

Und später, sagte ich noch, ich möchte,
verstehen, viel sehen, erfahren, bewahren,
und später, sagte ich noch, ich möcht',
nicht allein sein, und doch frei sein.

Für mich soll's rote Rosen regnen,
mir sollten sämtliche Wunder begegnen.
Das Glück sollte sich sanft verhalten,
es sollte mein Schicksal, mit Liebe verwalten.

Und heute sage ich still, ich sollte,
mich fügen, begnügen, ich kann mich nicht fügen,
kann mich nicht begnügen, will immer noch siegen,
will alles, oder nichts.

Für mich, soll's rote Rosen regnen,
mir sollten ganz neue Wunder begegnen.
Mich fern, von altem Neu entfalten,
von dem was erwartet, das meiste halten.
Ich will..., Ich will...!

Hildegard Knef


Text der Gruppe Rosenstolz

Jedes Mal, wenn ich dich seh' wird mir etwas Mut,
ich schau dich zu lang an und schwindelig ist mir auch
Jedes Mal denk ich bei mir heute wär der Tag
an dem ich' s dir erklär an dem ich alles sag
Und du meinst, lass uns Freunde sein und du nimmst mich in den Arm
Es war das erste Mal, das letzte Mal, es kostet mich mein Herz
Und du sagst, ich bin für dich da, doch das ist niemals genug
Es war das erste Mal, das letzte Mal, ein anderes Gefühl von Schmerz
Lass mich los es tut so weh, wenn du mich berührst und jedes sanfte Wort ein Schlag in mein Gesicht
Warum komm ich hier nicht weg, warum geh ich nicht
Du bist mir viel zu nah, doch niemals nah genug
Und du meinst, lass uns Freunde sein und du nimmst mich in den Arm
Es war das erste Mal, das letzte Mal, es kostet mich mein Herz
Und du sagst, ich bin für dich da, doch das ist niemals genug
Es war das erste Mal, das letzte Mal, ein anderes Gefühl von Schmerz
Und du sagst, ich bin für dich da, doch das ist niemals genug
Es war das erste Mal, das letzte Mal, es kostet mich mein Herz
Und du meinst, lass uns Freunde sein und du nimmst mich in den Arm
Es war das erste Mal, das letzte Mal, ein anderes Gefühl von Schmerz


Annett Louisan

Das Gefühl

Wieder schleicht es sich von hinten an, und es fragt mich ob es helfen kann. Es umschmeichelt mich mit Plüsch und Samt und sagt "Schau dich mal an" Das Gefühl ist aus der Kiste raus, und es sieht wieder so blendend aus, und das Leben wird zum Warenhaus, ich behalt es gleich an. Refrain: Ewigkeiten kommen und gehen, hab sie mehr als einmal anprobiert. Hier zu eng, da zu streng, irgendwo kneift es mich. Zu skurril, nicht mein Stil, das Gefühl steht mir nicht. Ich schau mich nur um, schau mich nur mal um. Es beschleicht mich wieder das Gefühl, fragt mich leise was ich wirklich will. Und dann schickt es mich in den April und sagt "Ha'm wir nicht da!" Das Gefühl ist wie der letzte Schrei, kaum verschwindet es und geht vorbei. Dann verlacht man es und denkt dabei "Ach wie dumm ich doch war" Refrain: Ewigkeiten kommen und gehen, hab sie mehr als einmal anprobiert. Hier zu eng, da zu streng... Das Gefühl ist aus der Kiste raus, und es zieht mir schon die Schuhe aus. Doch das Leben ist kein Warenhaus, denn es nimmt nichts zurück. Refrain: Hier zu eng, da zu streng...


Das berühmte Gefühl

Als ich zum ersten Male starb,
- Ich weiß noch, wie es war.
Ich starb so ganz für mich und still,
Das war zu Hamburg, im April,
Und ich war achtzehn Jahr.
Und als ich starb zum zweiten Mal,
Das Sterben tat so weh.
Gar wenig hinterließ ich dir:
Mein klopfend Herz vor deiner Tür,
Die Fußspur rot im Schnee.
Doch als ich starb zum dritten Mal,
Da schmerzte es nicht sehr.
So altvertraut wie Bett und Brot
Und Kleid und Schuh war mir der Tod.
Nun sterbe ich nicht mehr.

Von Mascha Kaléko
Aus ihrer galizischen Heimat früh vertrieben, erlebte die jüdische Dichterin Mascha Kaléko (1907-1975) ihr Dasein als ewiges Exil im "Nirgendsland". Auf der Flucht vor Pogromen kam sie mit ihrer Familie zu Beginn des Ersten Weltkriegs nach Deutschland. Im aufblühenden Berlin entwickelte sich die Exilantin rasch zur begabtesten lyrischen Reporterin ihrer Epoche.

(Der Stern, auf dem wir leben.
Verse für Zeitgenossen. Rowohlt Verlag, Reinbek 1984)


Überhaupt lernet niemand etwas durch bloßes Anhören, und wer sich in gewissen Dingen nicht selbstständig bemühet, weiß die Sache nur oberflächlich und halb.
Johann Wolfgang von Goethe

Im neuen Jahre Glück und Heil, auf Weh und Wunden gute Salbe!
Auf groben Klotz ein grober Keil! Auf einen Schelmen anderthalbe!
Johann Wolfgang von Goethe

Es ist eine Ferne, die war, von der wir kommen
Es ist eine Ferne, die sein wird, zu der wir gehen.
Johann Wolfgang von Goethe

Das höchste Glück des denkenden Menschen ist es, das Erforschliche erforscht zu haben, und das Unerforschliche ruhig zu verehren.
Johann Wolfgang von Goethe

Wir müssen unser Gleichgewicht behalten, die Leiden, über die wir doch nichts vermögen, nicht übertreiben und dafür sorgen, dass wir die Freuden, die das Schicksal uns noch bieten kann, nicht zurückweisen.
Johann Wolfgang von Goethe


Ernst Jandl

falsch

hier tut kein weg sein
und ich tu ihn auch nicht suchen
ich tu was ich tu was ich tun müssen tu
immer sein da die die sagen
das du müssen tun und das du müssen tun
und ich sein das was da ja sagen tut
ja ich immer tu ja sagen
und dann ich mir sagen dass falsch
war das ja sagen
ja
ganz falsch

 

 

 

 
     
 
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